Rotaugen muß man nicht suchen, sie kommen in nahezu jedem Gewässer außerhalb der Forellenregion vor. Und das gleich schwarmweise, wobei die Schwärme in Fließgewässern meist kleiner sind als in Seen.
Nur im Winter ziehen sich die Fische an tiefe Stellen zurück. Aber auch dann kann man sie – sogar unter Eis – noch fangen. Gerade im kalten klaren Winterwasser entwickelt der Allerweltsfisch seine unauffällige Schönheit. Dann überzieht blauer Silberglanz die dichten Schuppen, die vorderen Flossen sind kräftig orange-rot gefärbt. Im Frühsommer hingegen sind die Fische manchmal noch von der anstrengenden Laichzeit (April/Mai) gezeichnet, mit fehlenden Schuppen oder zerfransten Flossen. Dafür fängt man viele…
Manchmal können die Rotaugen aber ungeheuer „nickelig“ sein und den Angler durch zaghafte Zupfer zur Verzweiflung treiben. Meist sind das kleine Fische, die sogar an einer Einzelmade lange herumzuppeln, ehe endlich die Pose untergeht. Bis dahin hat der verzweifelte Angler die Vorfachstärke auf unter 0,10 mm verringert und winzige Plättchenhaken Größe 20 angefummelt.
Und dann gibt es Tage, da scheren sich die Rotaugen nicht an 0,25er Schnüren und dickdrähtigen Karpfenhaken und ziehen superlange Brassenposen mit einem Ruck unter Wasser. Ich wage aber die These, daß es ungleich schwieriger ist, Rotaugen zu fangen als einen Sack voller Brassen.
Rotaugen von über zwei Pfund bleiben für die meisten Friedfischangler ein Traum.
Häufig werden große Rotaugen zufällig gefangen, meist beim Aal- oder Schleienangeln auf dicke Tauwürmer! Als guter Köder für Kapitale kann auch ein Cocktail aus Mais/Made gelten, wie eine Auswertung der BLINKER-Hitparade ergab. Englische Experten schwören dagegen auf große Brotflocken.